Ein Lied gegen Stress

Ein Lied gegen Stress und Überreizung: "Setz dich..." und klicke hier (oder hier) oder auf das Bild... (emiltheartist auf Instagram)

mehr

Weihnachtsmusical

Alles über das Kindermusical "Uf nach Bethlehem" und die deutsche Übersetzung "Auf nach Bethlehem"

mehr

Mundartchansons der Website-Autorin

He du, kleiner Spatz - in Schweizer Mundart mit Untertiteln

LINK Youtube
Marianne Schauwecker

mehr


Hochsensible Kinder - Einführung ins Thema


Dieses Kapitel beruht auf einem Vortrag der Website-Autorin M. Schauwecker - "Ist ihr Kind hochsensibel?" - und ist das erste Kapitel in einer Serie von fünf Kapiteln:

1. Kapitel: Hochsensible Kinder - Einführung ins Thema
2. Kapitel: Hochsensible Babys und Kleinkinder
3. Kapitel: Tipps für den Alltag mit einem hochsensiblen Kind
4. Kapitel: Das hochsensible Kind in der Schule
5. Kapitel: Hochsensible Jugendliche


Inhalt:

15 bis 20 Prozent aller Kinder sind hochsensibel...

Einführung


Viele hochsensible Kinder der Gegenwart haben im Vergleich mit früheren Generationen Glück: Das Thema Hochsensibilität verbreitet sich immer mehr, - und damit wächst auch die Chance für betroffene Kinder, durch ein informiertes und verständnisvolles Umfeld von Beginn an als hochsensibel wahr- und ernstgenommen zu werden. Dies wird einen positiven Einfluss auf die Entwicklung hochsensibler Kinder haben und kann ihnen theoretisch viele Probleme ersparen.

Die Praxis sieht natürlich nicht so einfach aus: immer wieder bekomme ich Berichte über Schwierigkeiten mit Kindern, welche wahrscheinlich aufgrund einer hochsensiblen Veranlagung entstanden sind. Und immer noch werden Kinder mit einer unerkannten Hochsensibilität schnell einmal in eine "falsche Ecke" geschoben (z.B. "viel zu schüchtern", "isoliert sich", "braust schnell auf", "ist ein Träumer", "ist weinerlich", "verweigert sich", "kann sich nicht wehren und wird gemobbt..." etc.).
Es muss uns bewusst sein, dass in der frühen Kindheit wichtige Weichen gestellt werden - und dass es manchmal nicht viel braucht, um hochempfindliche Kinder in schwierigen Situationen in ihrer positiven Entwicklung zu beeinträchtigen.

Jetzt, wo Hochsensibilität immer bekannter wird - und die wissenschafltiche Forschung immer klarer beweist, dass es sich um ein ernstzunehmendes Fachgebiet handelt, wächst andererseits auch die Möglichkeit, dass man bei jeder Schwierigkeit, die sich in der kindlichen Entwicklung zeigen kann, vielleicht auch einmal zu schnell auf Hochsensibilität tippt.

Dieses Kapitel hat zum Ziel, das Verständnis für hochsensible Kinder (und ihre Bezugspersonen) zu fördern - mit Info, Tipps und Hinweisen. Die ersten Lebensjahre sind entscheidend:
Beim Kind beginnt es!
Je selbstverständlicher und respektierter ein hochsensibles Kind aufwachsen darf, desto selbstbewusster und kraftvoller wird es einmal sein sensibles Potenzial leben.

zart und stark


Was unterscheidet ein hochsensibles Kind von einem normalsensiblen? Seine Wahrnehmung ist differenzierter als dies durchschnittlich der Fall ist. Diese Tatsache enthält ein positives Potenzial: solche Kinder nehmen mehr subtile Information auf als der Durchschnitt, sie reflektieren zudem sehr gründlich und nehmen auch auf der Gefühlsebene intensiver wahr. Elaine Aron drückte es einmal so ähnlich aus: Es ist, als hätte die Natur diesen Kindern ein komplexeres Denksystem "installiert", so dass es mehr Zeit braucht, die dazugehörige "Gebrauchsanweisung":-) zu studieren.

Darum birgt das ständige "auf Draht Sein" des hochsensiblen Nerven- und Wahrnehmungssystems aber auch die Gefahr einer Überforderung und Überreizung: Ein hochsensibles Kind muss eine viel höhere Anpassungs- und Denkleistung vollbringen als ein normalsensibles, um seine vielschichtigen Wahrnehmungen und Gefühle zu "verdauen" und einzuordnen - und zwischen wichtiger und unwichtiger Information zu unterscheiden.
Ein erzieherisches Umfeld, das nicht über Hochsensibilität informiert ist, taxiert so ein Kind schnell einmal als langsam oder zurückhaltend - oder (im Zustand der Überreizung) als unkonzentriert, aufbrausend oder unbeherrscht, vielleicht auch als zu schüchtern oder zu wenig sozial... Eigentlich sind dies aber meistens Folge-Verhaltensweisen:

Ein hochsensibles Kind, dessen spezielle Wahrnehmungsweise erkannt und gefördert wird, braucht zu Beginn manchmal besondere Aufmerksamkeit, damit es lernen kann, mit seiner Veranlagung selbstbewusst umzugehen und sie als Stärke zu sehen. Erfährt es diese Sorgfalt und wird es ernst genommen und unterstützt, kann es sich dann aber äusserst positiv entwickeln und mit seinen speziellen Gaben eine Bereicherung für sein Umfeld werden. Denn eine erhöhte Sensibilität hat gar nichts mit 'Schwäche' zu tun, sondern kann sich - einmal erkannt -  zu einem kraftvollen Potenzial entwickeln.



hochsensibel: "Sprung ins volle Leben"

'Besondere Aufmerksamkeit'


Wir erkennen es immer deutlicher: Dünnhäutige, empfindsamere Kinder brauchen unsere besondere Aufmerksamkeit. Natürlich - jedes Kind braucht Aufmerksamkeit, Liebe, Zuwendung und Unterstützung! Jedem Kind wünschen wir verständnisvolle, geduldige Eltern, welche sich bemühen, in der Tochter und im Sohn eine eigenständige Persönlichkeit zu erkennen - und nicht ein Idealbild aus Vorstellungen und Erwartungen "wie ein Kind zu sein hat". Jedem Kind wünschen wir ein Umfeld, welches seine Stärken und Schwächen wahrnimmt - und ihm eine liebevolle, individuelle Unterstützung bietet.

Warum also betonen, dass hochsensible Kinder unsere 'besondere Aufmerksamkeit' brauchen? Weil die bisherige Forschung immer deutlicher zeigt, dass eine 'schwierige Jugend' (z.B. Unverständnis, Stress, 'Pushen', Traumata, Übergriffe, Umwelteinflüsse, grobe Bestrafungen...) bei einem hochsensiblen Kind viel schneller Schwierigkeiten aller Art zur Folge haben kann als bei einem normalsensiblen Kind.
Siehe zum Begriff der 'schwierigen Jugend' eine ausführliche Beschreibung im Kapitel "Hochsensibilität ist keine Krankheit".

Es liegt mir am Herzen weiter zu vermitteln, dass Hochsensibilität für Betroffene eigentlich ein Geschenk ist. Dieses Geschenk "verkommt" jedoch sehr oft mangels Aufklärung und Information: ich bekomme sehr viele Zuschriften von leidenden hochsensiblen Erwachsenen und bin überzeugt, dass ein grosser Teil dieses Leidens verhindert werden könnte, wenn Hochsensible von Kindheit an als solche erkannt und respektiert würden. Oft höre ich zum Beispiel: "hätte ich doch früher gewusst, dass es Hochsensibilität gibt..." Natürlich können wir nicht alles Leid verhindern, wir sind unvollkommene Menschen... Aber was wir bewusst tun können, sollten wir auch tun: Vermeidbares Leiden hochsensibler Kinder zu vermeiden helfen.

'Wohlgesinnte Aufmerksamkeit'


Wie alle Menschen sind Eltern und andere Bezugspersonen unperfekte Menschen, die in der Erziehung auch einmal Fehler machen dürfen. Es bringt nichts, die Kinder - quasi mit dem Lehrbüchlein in der Hand - möglichst "perfekt" erziehen zu wollen, sondern es geht in erster Linie darum, dem eigenen Kind in der Erziehung mit einer respektvollen Grundhaltung der 'wohlgesinnten Aufmerksamkeit' zu begegnen:
Als 'gefühlsmässige Botschaft' an das Kind formuliert, würde das etwa heissen:

"Ich interessiere mich für dich, wer bist du wirklich? Wie kann ich dich unterstützen? Ich höre dir zu und bin für dich da. Und ich traue dir auch einiges zu..."

anstatt:
"Ich weiss besser, was du brauchst, ich bin älter und erfahren, du bildest dir vieles nur ein, mach was ich sage..."

Neben all den Gefühlen, die wir der Elternliebe zuweisen, ist diese wohlwollende Einstellung eine Form der Liebe: ich betrachte das Kind nicht einfach als meinen "Besitz", sondern ich achte es als ein eigenständiges Wesen, das letztlich seinen eigenen Weg finden muss. Dazu muss ich trotz aller Liebe auch respektvollen Abstand nehmen können, manchmal sieht man dann erst klar.

Obwohl sich jetzt einige vielleicht sagen - "aber das ist ja selbstverständlich!" - so ist es das eben oft nicht. Übertriebene Aufmerksamkeit oder Verwöhnung, - zu wenig oder überwiegend negative Aufmerksamkeit etc. sind weit verbreitet, entziehen sich sogar manchmal unserem Bewusstsein im geschäftigen Alltag - und schaden gerade hochsensiblen Kindern in besonderem Mass.

Kinder-Test


Tests stellen immer nur einen allgemeinen Raster dar, der nicht jedes Temperament gleich erfassen kann. Ausserdem gibt es noch zusätzliche Verhaltensweisen, die auf eine Hochsensibilität hinweisen könnten. Ebenso können auf ein hochsensibles Kind auch einmal nur wenige Punkte zutreffen, diese dafür in entscheidendem Mass.
Je mehr Literatur es in den letzten Jahren über hochsensible Kinder gab, desto häufiger wurden auch verschiedene Kindertests entwickelt, so dass man sich oft fragt, welches ist nun "der richtige"?
Ein Beispiel für eine Verallgemeinerung aus einem der Bücher: in einer Testfrage heisst es, dass hochsensible Kinder "gerne Schokolade und Kekse mit andern teilen", was jedoch auf sehr viele Hochsensible überhaupt nicht zutrifft:-)...

Ich gehe immer gerne "zu den Wurzeln" zurück, das heisst, zur Pionierin im Bereich Hochsensibilität, Dr. Elaine N. Aron. Ihren Kindertest (aus dem Buch "Das hochsensible Kind - Wie Sie auf die besonderen Schwächen und Bedürfnisse Ihres Kindes eingehen", mvgVerlag) findet man allerdings nur selten in deutscher Übersetzung in der Literatur und auf HS-Websites. Hier der Link dazu auf Elaine Arons Website: "Is Your Child Highly Sensitive?".

Im deutschsprachigen Raum war Georg Parlow der erste, welcher Arons langjährige Forschungen für Deutschsprachige zugänglich machte. Daher empfehle ich hier den Test für Erwachsene auf zartbesaite.net, welcher gut auch auf Kinder übertragen werde kann: Test (bitte anklicken).
Eine andere "Test"-Möglichkeit: Schauen Sie sich den nächsten Abschnitt an und überlegen Sie sich, welche Eigenschaften auf Ihr Kind zutreffen - und in welchem Grad:

Ist Ihr Kind hochsensibel?


Jedes hochsensible Kind ist ein Individuum mit ganz speziellen Eigenschaften, hat sich unter ganz persönlichen Umständen entwickelt und steht unter speziellen Einflüssen in seiner ganz eigenen Lebenssituation.
Und doch kann man gemäss der bisherigen Erfahrungen und Forschungen hochsensiblen Kindern ganz bestimmte Eigenschaften zuordnen (wenn natürlich auch oft nicht sämtliche zutreffen!):

Mögliche Eigenschaften:

Körper:
Auch der Körper und die Sinne eines hochsensiblen Kindes können speziell empfindlich sein. Hochsensible weisen gemäss bisheriger Forschungen auch eine erhöhte Tendenz zu Allergien und Unverträglichkeiten auf. Die Haut kann im wahrsten Sinne des Wortes "zu dünn" sein und insofern empfindlicher auf äussere Einflüsse oder Reize. Reaktionen des Körpers - wie z.B. Hunger, Durst, Müdigkeit, Wärmehaushalt, Schmerzempfinden etc. - können ein hochsensiblen Kind stärker beeinträchtigen als ein normalsensibles.



Zwei Extreme: Ist Ihr Kind "hyper" oder "hypo"?


Hochsensible Menschen befinden sich im Leben oft in den Extremen. Man könnte sagen: häufig fehlt ihnen "die ausgleichende Mitte"...

Ich unterscheide hier zwischen zwei grundlegenden Typen, - dem "Hyper-Typ" und dem "Hypo-Typ". Die beiden griechischen Vorsilben bezeichnen zwei Extreme: hyper bedeutet übermässig, das Hervorstechende, das "Überladene" (vgl. "hypersensibel") - und hypo das Gegenteil, mehr das Versteckte (das "im Hintergrund mottet"), das "Unterladene". Normalerweise werden diese Wörter nicht direkt auf den Menschen angewendet, doch empfinde ich diese "Typologie" (welche ich während meiner Therapieausbildung bei S. Sabetti kennen lernte) als sehr hilfreich und möchte sie daher hier vorstellen (es gibt natürlich auch Misch-Typen):

Der Hyper-Typus des hochsensiblen Kindes:

Der Hypo-Typus des hochsensiblen Kindes

Es gilt also sorgfältig zu beobachten, was für unser Kind im jetzigen Moment die bestmögliche Unterstützung ist, weil es den einzigen "richtigen Umgang" mit Hochsensibilität nicht gibt: sie hat viele Gesichter!

Eine der einfachsten "Regeln" im Umgang mit Kindern ist gleichzeitig die schwierigste:

Das Kind so nehmen wie es ist.

Das tönt so einfach! Und doch müssen wir uns als Eltern klar sein darüber, dass wir unsere Kinder oft als "Stück von uns selber" betrachten. Sie gleichen uns vielleicht sogar, sie erinnern uns, sie scheinen uns zu "gehören". Ausserdem haben wir die Verantwortung für sie - und Pläne, Ziele, Hoffnungen, Wünsche... Sicher auch Projektionen, - denn oft hört man ja den Satz: "Unsere Kinder sollen es einmal besser haben als wir...."
Wissen wir aber tatsächlich, was "das Beste" ist für unser Kind? Wie oft geht es unter all diesen Erwartungen "verloren", weil wir gar nicht erkennen, wer es wirklich ist?

Gleichzeitig sind wir als Eltern wie gesagt keine unfehlbaren Erziehungsexperten, die stets freundlich, abgegrenzt und entspannt immer den richtigen Ton und die beste Lösung finden:-).
Wir sind unperfekte Menschen, und wir dürfen Fehler machen!! Und wir dürfen durchaus auch einmal zeigen, wenn wir einmal keine Lösung kennen oder uns überfordert fühlen. Die eigenen Bedürfnisse und Grenzen sollen also auch Raum haben...
Unsere Kinder brauchen ehrliche, klare Gegenüber, keine perfekten Alleskönner*innen. Und doch lohnt es sich, die eigene Beziehung zum Kind hin und wieder zu hinterfragen - und eventuelle Projektionen zu erkennen.

Selbsttest: sind Sie als Bezugsperson hochsensibel?


Für die Eltern oder andere Bezugspersonen hochsensibler Kinder ist es von Vorteil, sich klar darüber zu sein, ob sie selber hochsensibel sind oder nicht. Je nachdem reagiert man nämlich ganz verschieden auf die hochsensible Veranlagung eines Kindes.
Selbstreflexion hilft dabei, dass man nicht reflexartig und unüberlegt (z.B. aufgrund von persönlichen Erfahrungen oder eigenen Verletzungen) auf ein Kind reagiert.

Ein Beispiel (aus einer E-Mail einer hochsensiblen Mutter):

"Etwas vom Schlimmsten für mich ist, wenn meine Kinder von andern Kinder ausgeschlossen werden. Da war mein hochsensibler fünfjähriger Sohn zum Beispiel an einem Kindergeburtstag eingeladen, auch wir Mütter waren dabei. Ich beobachtete, dass mein Sohn eine Weile lang von den andern Kindern ausgeschlossen wurde: die ganze Kindergruppe rannte davon und schmetterte dann meinem Sohn vor der Nase die Türe zu. Mein Sohn schien seltsamerweise gar nicht so darunter zu leiden und ging etwas anderes spielen, er war sowieso sehr introvertiert und bastelte gerne für sich selber irgendwas. Ich aber war unglaublich verletzt, ich hätte heulen können.
Manchmal ärgerten sich meine Kinder über mich, dass ich sie immer beschützen und verteidigen wollte, und ich musste einsehen: ich litt in solchen Situationen so sehr um sie, weil ich selber in meiner Jugend manchmal von andern Kindern ausgeschlossen worden war: das habe ich heute noch als Horror in Erinnerung, und DAS war der Grund, warum ich so überreagierte bei meinen eigenen Kindern."

Das Ganze kann auch mit umgekehrten Vorzeichen ablaufen: das Kind ist z.B. hell verzweifelt über irgendeine Situation, die man selber als banal einstuft. Dabei entsteht die Gefahr, das Kind in seiner Verzweiflung nicht ernst zu nehmen ("das ist doch nicht so schlimm....").

HS-Tests für Erwachsene:
Deutschsprachiger Test auf www.zartbesaitet.net
Englischsprachiger Test auf www.hsperson.com


Hochsensible Eltern

...können sich oft schlecht von einem hochsensiblen Kind abgrenzen, da sie vieles tatsächlich ähnlich erleben: sie kennen beispielsweise selber Überreizungszustände, Mühe mit Abgrenzung etc. Dabei besteht die Gefahr, im Kind keine eigenständige Persönlichkeit zu sehen, sondern ein Abbild ihrer selbst, mit dem sie "verschmelzen" (Mitleid...).

Für hochsensible Bezugspersonen können Kinder natürlich auch eine "Reizquelle" bedeuten, welche sie selber in einen Überreizungszustand bringt. Ein Teufelskreis kann entstehen, welcher "sensibles Verhalten" und gegenseitiges Verständnis oft verunmöglicht.

Achtung: es gibt hochsensible Erwachsene, die sich Ihrer erhöhten Sensibilität nicht bewusst sind, sie unbewusst ablehnen und "stark spielen": hier kann die Gefahr bestehen, im hochsensiblen Kind die eigene unbewusste Sensibilität abzulehnen.

wichtig:


Normalsensible Eltern

...stehen einem hochsensiblen Kind vielleicht manchmal verständnislos gegenüber, sie können dessen Verhalten und Reaktionen oft nicht nachvollziehen. Dabei besteht die Gefahr, die eigenen Ansichten als die "einzig richtigen" darzustellen und dem Kind zu verstehen geben, dass es "nicht richtig" sei. Dies wiederum kann beim Kind Scham wecken und das Gefühl, "falsch" zu sein.

Es ist wichtig zu lernen, dass es verschiedene Arten von 'Kraft' gibt: Sensible Kraft ist auch Kraft! (Als Beispiel hier vielleicht der Film "Billy Elliot", in welchem ein sensibler Junge in einem englischen Arbeiterviertel Tänzer werden möchte, was dem Vater zuerst als verachtenswert und "unmännlich" vorkommt. Der Junge setzt sich jedoch durch und gewinnt auf seine Weise des Vaters Anerkennung.)

Normalsensible Bezugspersonen können für hochsensible Kinder im positiven Fall auch ein ruhevoller Pol sein, bei dem sie sich in einer überreizten Situation wohl fühlen und wieder "den Boden finden" können.

wichtig:

Passend hier die berühmten Worte von Khalil Gibran zum Thema Kinder:

Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst. Sie kommen durch euch, aber nicht von euch. Und wenngleich sie bei euch sind, gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, doch nicht eure Gedanken, denn sie haben ihre eigenen Gedanken. Ihr dürft Ihrem Körper eine Wohnstatt geben, doch nicht ihren Seelen, denn diese wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht aufsuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen.
Ihr könnt euch bemühen, wie sie zu sein, aber trachtet nicht danach, sie euch gleich zu machen.
Denn das Leben geht weder zurück, noch verharrt es im Gestern.

(Khalil Gibran: aus "Der Prophet")



(Zeichnung von E. v. Vietinghoff)


Fallbeispiele


Siehe in den jeweiligen Kinder-Spezialkapiteln!

Zum ersten Mal Feuerwerk: die beiden hochsensiblen Geschwister geben sich gegenseitig Halt bei der neuen, aufregenden Erfahrung.


Letztes Update: 14.6.2023